Mobilität
Mobilitätsverhalten, Tourismus & Akzeptanz
Projekte
Innovationscommunity REAKT
Innovativer Schienenverkehr für ländliche Regionen
Im Reallabor REAKT will die gleichnamige Forschungsinitiative unter Federführung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) neuartige Schienenfahrzeuge und Streckenkonzepte für ländlichen Bahnverkehr testen. So soll z. B. untersucht werden, wie auf eingleisigen Strecken mit autonomen Fahrzeugen on-demand Begegnungsverkehr realisiert werden kann. Daneben werden neuartige Konzepte für Bahnübergänge, Stellwerke und Bahnsteige erprobt, die auf digitalen Technologien und moderner Sensorik basieren. Testgebiet ist die 17 km lange Strecke Malente - Lütjenburg in Schleswig-Holstein nahe der Ostseeküste. Im Reallabor sollen die technische Machbarkeit und die Wirtschaftlichkeit der Technologien nachgewiesen werden. Hervorgegangen ist das Reallabor aus dem Beirat Bahntechnik Schleswig-Holstein, welcher ein großes Netzwerk aus Hochschulen, Industriepartnern und Verbänden beinhaltet. Seit 2025 wird die Entwicklung der REAKT-Innovationscommunity durch das BMBF als DATi Pilot Innovationscommunity gefördert - als eine von zwanzig Innovationscommunities unter knapp 500 Bewerbungen.
ReNuBiL
Reallabor Nutzerzentriertes Bidirektionales Laden
Mit dem Projekt ReNuBiL soll eine Forschungsinfrastruktur bestehend aus zwei batterieelektrischen Fahrzeugen, Ladesäulen und einem Batteriespeicher sowie die softwareseitige Implementierung für den CarSharing-Einsatz auf dem Lübecker Campus aufgebaut werden. Damit sollen Ansätze zur Steigerung der Effizienz des bidirektionalen Ladens der Fahrzeuge hinsichtlich der auftretenden Netzbelastung sowie des Rückspeisens von Strom in das Netz unter Alltagsbedingungen getestet und optimiert werden.
EcoSimLab
Die Vision des IMIS-Fahrsimulators ist eine integrierte Fahrenergiesimulation, in der Energieinterfaces entwickelt und evaluiert sowie Fragestellungen der Nutzer-Energie-Interaktion untersucht werden können. Daher ist unser Anspruch die realistische Simulation der energierelevanten Parameter in der Fahrer-Fahrzeug-Interaktion
in2Lübeck
MobilitätsWerkStadt2025
Das Projekt in2Lübeck ist ein Verbundprojekt der Stadtwerke Lübeck Mobil und der Universität zu Lübeck. Im Rahmen der MobilitätsWerkStadt2025, gefördert durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, untersucht das Projekt in2Lübeck die nutzer:innenzentrierte Integration von On-Demand-Ridepooling in den ÖPNV.
Ziele des Projekts:
- Etablierung eines kommunalen On-Demand-Ridepooling Angebots als Ergänzung zum Linienverkehr.
- Weiterentwicklung des Systems anhand erhobener Mobilitätsbedürfnisse (wie Autonomie, Sicherheit, etc.) der Fahrgäste.
- Verankerung des On-Demand-Angebots in kommunalen und interkommunalen Planwerken (z.B. Regionaler Nahverkehrsplan)
Die Reiseanalyse und das Modul Urlaubsmobilität
Die Reiseanalyse (RA) ist eine bevölkerungsrepräsentative Befragung zur Erfassung und Beschreibung des Urlaubs- und Reiseverhaltens der Deutschen und ihrer Urlaubsmotive und -interessen. Die Studie wird seit 1970 kontinuierlich jährlich durchgeführt und zählt zu den detailliertesten Untersuchungen in diesem Themenfeld weltweit. Träger der Reiseanalyse ist die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (FUR), ein gemeinnütziger Verein der Nutzer dieser Marktforschungsdaten. Das NIT aus Kiel ist seit mehr als 30 Jahren aktiv in die Reiseanalyse eingebunden und mit der laufenden Planung und Durchführung der Studie betraut.
Die Untersuchung selbst beschäftigt sich mit Urlaubsreisen ab 5 Tagen Dauer und Kurzurlaubsreisen von 2 bis 4 Tagen. Jeweils im Januar jeden Jahres wird dazu ein sehr umfangreicher Fragenkatalog an eine Stichprobe von mind. 6.000 Personen gestellt. Diese ist repräsentativ für die deutschsprachige Wohnbevölkerung (ab 14 Jahren) in Privathaushalten. Die Auswahl der Befragungspersonen erfolgt nach einem Zufallsverfahren, die Interviews der Hauptuntersuchung werden persönlich geführt. Mit der großen Fallzahl und dem hohen methodischen Aufwand (persönliche Interviews, mehrfach geschichtete Zufallsauswahl) sorgt die RA für verlässliche und belastbare Daten auch in kleineren touristischen Segmenten.Seit Herbst 2009 wird die jährliche face-to-face Befragung durch regelmäßige Onlineerhebungen im Rahmen der RA online ergänzt. Die Ergebnisse der sogenannten RA online sind repräsentativ für deutschsprachige Personen zwischen 14 und 75 Jahren in Privathaushalten in Deutschland (Auswahl: Zufallsstichprobe innerhalb eines Online Access Panels). Die Erhebungen finden im Mai und November, mit je 2.500 Personen statt. Thematische Schwerpunkte sind Kurz- und Städtereisen sowie weitere online-relevante touristische Fragestellungen.
In unregelmäßigen Abständen werden auf Basis der Reiseanalyse Sonderauswertungen und Präsentationen zur Urlaubsmobilität erstellt. Es liegen auch Ergebnisse mit Bezug zu Schleswig-Holstein vor, die durch die Tourismusagentur Schleswig-Holstein (TASH) und die NAH.SH finanziert wurden.
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Gästebefragung Schleswig-Holstein (GBSH)
Die Gästebefragung Schleswig-Holstein (GBSH) wird seit 1997 in Schleswig-Holstein (SH) mit einer vom NIT aus Kiel entwickelten Methodik durchgeführt. Dazu werden Übernachtungsgäste in Beherbergungsbetrieben befragt. In 2024 nahmen die Gäste zum ersten Mal seit Bestehen der Gästebefragung online an der GBSH teil. Dazu wurden Postkarten mit QR-Code in den schleswig-holsteinischen Beherbergungsbetrieben verteilt. Die Methodik der GBSH (Zielgruppe, Stichproben-, Erhebungs- und Analyseverfahren) wird landesweit (GBSH Land) auch in zahlreichen Orten und Regionen eingesetzt, entweder parallel zur GBSH Land (das heißt im Erhebungszeitraum April bis Ende Oktober) oder auch vollkommen unabhängig von der landesweiten Befragung.
Im Rahmen der landesweiten Gästebefragung werden reisegebietsbezogene Gästedaten (für SH-Nordsee, SH-Ostsee u.a.) auf der Basis einer Flächenstichprobe erhoben. Die Projektorganisation liegt beim NIT. Für die GBSH 2024 wurden im Zeitraum von April bis Oktober 2024 eine repräsentative Auswahl von Gästen in Übernachtungsbetrieben (Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Appartements) befragt. An diesem Prozess haben ca. 2.000 Gäste teilgenommen. Inklusive der parallellaufenden Ortsbefragungen wurden im Rahmen der GBSH 2024 über 8.000 Gäste in ganz Schleswig-Holstein befragt. Unter anderem wird auch eine Frage zum Anreise-Verkehrsmittel gestellt.
Einwohnerbefragungen zur Tourismusakzeptanz in Schleswig-Holstein
Das lokale Tourismusangebot ist nur dann auf ganzer Linie erfolgreich, wenn auch die einheimische Bevölkerung mit der Situation vor Ort zufrieden ist und gerne dort lebt und arbeitet, wo andere Urlaub machen.
Tourismus soll nämlich nicht nur Gästeankünfte und Übernachtungen „produzieren“, sondern vor Ort Wohlstand und Wohlfahrt schaffen und die Lebensqualität auch für die eigene Bevölkerung verbessern. Weltweit wird deshalb darüber diskutiert, welche Einstellungen die Einwohnerinnen und Einwohner der Urlaubsregionen zum Tourismus haben und wie man eventuelle Missstände entdecken und beheben kann. Das Thema Verkehr steht dabei immer wieder an vorderer Stelle.
Wichtige Fragestellungen sind:
- Welchen Einfluss hat der Tourismus auf das Leben in den Tourismusorten?
- Wie steht die einheimische Bevölkerung zum Tourismus im eigenen Wohnort?
Um der Diskussion der damit in Zusammenhang stehenden Fragen gerecht zu werden, ist eine belastbare Grundlage zur Haltung der Bevölkerung eine notwendige Voraussetzung.
Das NIT führt deshalb seit einigen Jahren repräsentative Einwohnerbefragungen zur Tourismusakzeptanz durch.